Ausbildungsmesse informiert über Berufe.

Schüler:innen im Dialog mit Ausbildungsbetrieben

Die Ausbildungsmesse Hamburger Osten im Kultur Palast Hamburg Billstedt wird jedes Jahr von der BilleVue gemeinsam mit dem Billenetz und vielen weiteren Partnern veranstaltet. Im März 2024 fand sie bereits das 20. Mal statt. Die Messe richtet sich an Schülerinnen und Schüler inbesondere der achten, neunten und zehnten Klasse, die vor entscheidenden Weichenstellungen bezüglich ihrer beruflichen Zukunft stehen.

Natürlich war auch diesmal das Projekt Billenetz von Arbeit und Leben Hamburg in die Veranstaltung aktiv eingebunden. Mit seinen vielen Firmenkontakten und der jährlichen Veröffentlichung des „Lehrstellenatlas Hamburger Osten“ ist das Billenetz eine wichtige Anlaufstelle rund um das Thema Ausbildung, sowohl für Schüler:innen, für Lehrende als auch für Betriebe. Im September 2024 wird der Lehrstellenatlas bereits im 22. Jahr veröffentlicht.

Brücke zwischen schulischer Theorie und praktischer Berufswelt

Für den Besuch der Ausbildungsmesse buchten die Schulklassen im Vorfeld Zeitfenster. Zu jeder vollen Stunde füllten sich die Räume im Kultur Palast mit neuen Gesichtern. Je intensiver sich die Schüler:innen im Unterricht auf die Messe vorbereitet hatten, desto gezielter konnten sie Fragen bei den Ausbildungsbetrieben stellen.

Berufsfelder entdecken

Was Mitarbeitende in der Autowerkstatt oder im Verkauf von Backwaren für Aufgaben erwarten, können sich die meisten ansatzweise vorstellen. Aber was lernen Auszubildende im Tiefbau, in der Logistik, im spezialisierten Großhandel oder bei einer Krankenkasse?

Bei 30 Betrieben konnten sich die Schüler:innen persönlich über die unterschiedlichsten Berufszweige an den Infoständen der Ausbildungsmesse informieren. Häufig ging es in den Gesprächen um das Thema zweiwöchiges Schulpraktikum, das Anfang 2025 für die höheren Schulklassen Pflicht ist. Auch wenn die Frage, ob man bei der Feuerwehr im Praktikum Einsätze miterleben dürfte, verneint wurde, weckte die Berufsfeuerwehr bei den Jugendlichen großes Interesse an Schulpraktika.

Die Ausbildungsbotschafter:innen

Um Kommunikationshürden für die Jugendlichen möglichst gering zu halten, waren an vielen Ständen neben den Ausbildungsverantwortlichen auch Auszubildende aus den Firmen. Denn niemand kann besser über die betriebliche Ausbildung erzählen und dazu Fragen beantworten als die Auszubildenden selbst.

Extra aus Lübeck angereist war das junge Team „Personalgewinnung“ der Bäckerei Junge. Das Großhandelsunternehmen Peter Jensen (Schwerpunkt Bad, Küche Heizung) repräsentierten die „Ausbildungsbotschafterin“ Helena Jürgensen (duales Studium) und Rona Dittmann (Auszubildende als Fachkraft für Lagerlogistik).
Darüber hinaus waren viele weitere Branchen mit unzähligen verschiedenen Ausbildungsgängen vertreten. Auswahl gibt es für die Schulabgänger:innen in spe somit reichlich.

Am Stand des Baumaschinen- und Werkzeughandels der Friedrich Niemann Gruppe informierten Lina Boll und Leon Kappenberger über die kaufmännischen und technischen Ausbildungsberufe.
Um das Thema Tiefbau ging es bei Wähler, ein Unternehmen der Seier-Gruppe. Junge Menschen, die sich für eine Ausbildung im Tiefbau entscheiden, absolvieren meistens zuvor ein Praktikum. Wer nach drei Tagen nicht abbricht, hat meistens den richtigen Ausbildungsberuf für sich gefunden, berichtet Jennifer Zenk, verantwortlich für den Ausbildungsbereich bei Wähler (Seier-Gruppe).

Informieren, fragen, mitmachen

Und damit Berufsbilder nicht allzu „abstrakt“ sind, hatten einige Firmen zur Veranschaulichung der Ausbildungsbereiche Videos von den Arbeitsorten, Werkstücke von Auszubildenden, Arbeitsgeräte zu Demonstrationszwecken oder zum Ausprobieren gleich mitgebracht.

Neben dem auf Messen obligatorischem Sammeln von Give-aways wurde von den Schüler:innen oft etwas zum Produkt oder zur Dienstleistung gefragt. Am Infostand von Volkswagen Automobile waren die wichtigsten Fragen: Wie viel kostet das Auto XY …? Und: Wie viel Rabatt bekommen Mitarbeiter? Da verstand es der Personalreferent Martin Peetz, wie man geschickt den Gedanken vom Auto der Zukunft auf die technische Ausbildung für die berufliche Zukunft lenken konnte.

Einige der Jugendlichen gingen an diesem Tag bereits mit Terminen für Vorstellungsgespräche nach Hause und mit der Gewissheit, dass Unternehmen an ihrer Bewerbung für ein Praktikum oder eine Ausbildung interessiert sind. Auf jeden Fall trug die Ausbildungsmesse maßgeblich zur Bewusstseinsbildung bei. Ein wichtiger Schritt, um junge Menschen für das facettenreiche Thema „Berufsausbildung“ zu sensibilisieren, im besten Fall zu begeistern, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Und wer sich noch über viele weitere Ausbildungsplätze in Hamburg informieren möchte, schaut einfach mal in den Lehrstellenatlas Hamburger Osten …
Der Basis-Eintrag für Hamburger Betriebe und Ausbildungsstätten ist übrigens kostenfrei.

Text und Fotos: Birgit Puck